Sawubona Thekwini!
- Dorothea Sträßner
- 1. Aug. 2015
- 4 Min. Lesezeit
(eine meiner bisher leider noch wenigen Zulu-Vokabeln: Hallo Durban!)
Die ersten Tage vergingen wie im Flug, mein Kopf ist voll mit den ersten Eindrücken, Sachen die ich kennenlernen, mir merken, herausfinden will… Ich habe vorher nie richtig Tagebuch geschrieben, jetzt sind schon über fünf Seiten gefüllt. Deshalb bis auf Weiteres erstmal ein kurzer Abriss meiner ersten Tage!
Dienstag – Die große Abreise! Nachdem meine liebste Sina nochmal hier war, ging es um 14:30 Uhr aus Sulingen los. Da meine Eltern im Winter wegziehen werden, hatte ich also zum letzten Mal in meinem Zimmer geschlafen, alle unsere Zimmer gesehen… Bevor es dann los nach Hamburg ging, haben wir noch eine Tour de Sulingen gemacht. Obwohl ich immer wusste, dass ich nach dem Abitur gehen werde, und diesen Freiwilligendienst unbedingt leisten will, war das schon ein sehr melancholischer Moment. Durch strömenden Regen ging es dann mit einem Abstecher über die Köhlbrandbrücke zum Hamburger Flughafen. Dort durfte ich noch einige Familienmitglieder direkt verabschieden, und trotz der rechtzeitigen Anreise verging die Zeit, bevor ich vor der Sicherheitskontrolle Deutschland für die nächsten zwölf Monate Goodbye gesagt habe, total schnell. Mit einiger Verspätung startete dann gegen 22:30 Uhr Maxis und mein erster Flug von Hamburg nach Dubai.
Mittwoch – Nach einem ca. vierstündigen Aufenthalt am Dubai International Airport ging es dann zur zweiten Etappe der Anreise, dem ca. achtstündigen Flug nach Durban. Dort sind wir dann um 16:55 Uhr bei 24°C gelandet. Es war schon fast dunkel, denn das geht in Südafrika schneller – und hier ist ja quasi Ende Januar, Südhalbkugel! Nach einem Körpertemperaturcheck mit mobilen Wärmebildkameras, der Passkontrolle und der Gepäckrückgabe hat uns dann Trevor abgeholt, der in Maxis Projekt I Care arbeitet. Der hat dann während wir an einer unglaublich schönen, glitzernden Sicht auf Durban bei Nacht vorbeigefahren sind - die Gegend liegt in den Ausläufern der Drakensberge und ist deswegen recht hügelig - mit uns geplaudert und uns dann schließlich bei der Wohnung abgesetzt, wo dann auch unsere Vorfreiwilligen Lena und Gustav nach unten kamen, um uns abzuholen. Die beiden fahren am Montag nach Hause und geben uns bis dahin einen Überblick über alles Wissenswerte. Abends sind wir vier dann auch gleich mit zwei Freunden von Lena und Gustav in die Florida Road zum House of Curries gegangen. Hier gibt es echt viele Inder – dazu später mehr :)
Donnerstag – Mein erster Tag im Children Care Centre! Mit den Minibustaxis (System wird noch erklärt) und zu Fuß ging es um acht Uhr von Morningside in die South Beach Area. Lena hat mich allen Mitarbeiterinnen vorgestellt, die mir alle gesagt haben, dass ich „welcome“ bin. Dann ging es zum Morgenkreis der Grade R, also der Vorschulklassse, in der ich arbeiten werde, weil mit diesen Kindern am meisten gemacht werden kann. Die 48 Jungs und Mädchen sind fünf oder sechs Jahre alt, und einige von ihnen gehen ab nächstem Kalenderjahr (Das Schuljahr folgt hier dem Kalenderjahr) in die Grundschule. Geleitet wird diese Klasse von Teacher Reinette und Teacher Beatrice, und ich wurde auch gleich als „Teacher Doro“ vorgestellt. Zur Routine der Grade R werde ich mich auch noch auslassen!
Freitag – Der Arbeitsweg lastet mich immer noch mental total aus, und auch im Projekt werde ich wohl noch einige Zeit brauchen um z.B. die Namen zu lernen, aber das ist okay. Petronella, die Chefin des CCC, kam auch kurz vorbei und meinte, dass es ganz normal ist, wenn ich den ersten Monat erstmal „Observer“ bin. Nachmittags haben Gustav und Lena uns den Weg zum Fitnessstudio gezeigt, in das wir hoffentlich regelmäßig gehen werden. Danach hat Gustav uns noch dem Supervisor (Hausmeister) und der Frau, die die Schlüssel verwaltet, vorgestellt, womit nochmal irgendwie deutlicher wird, dass wir total schnell „auf uns allein gestellt“ sein werden. Abends ging es dann mit Jürgen, der auch schon Mittwoch dabei gewesen war (deutschsprechender Südafrikaner) in die Florida Road, zuerst italienisch essen bei Spiga, dann in’s Dropkick Murphy’s und dann noch zu uns in die Flat.
Samstag – Heute ging es erstmal morgens mit Lena, Gustav, Maxi und Jürgen ins Musgrave-Centre, wo wir den ersten Versuch gestartet haben, mir eine SIM-Karte zu besorgen. Da ich Deutsche bin, läuft die über Jürgens Namen. Danke Jürgen! Der Laden hat das nicht gekonnt, aber dann ging es halt erstmal zum I Heart Market am Moses Mabhida Stadium, dass für die WM 2010 gebaut wurde. Das ist ein total schöner Arts&Crafts Markt, der immer am ersten Samstag im Monat dort stattfindet. Dabei waren auch noch Lisa, Claire und Stefan, die Freiwillige in anderen Orten sind. Nach dem Markt sind wir dann auf das Stadiondach gefahren, wo man einen weiten, schönen Blick auf das Meer zur einen Seite und die Stadt zur anderen Seite hat. Danach ging es dann mit Jürgens Auto (und Jürgen selbst und Gustav) quer durch die Stadt, und im insgesamt dritten Anlauf haben wir dann einen CellC-Store gefunden, wo ich meine SIM-Karte bekommen habe und jetzt wieder an’s Internet angeschlossen bin :) Danach sind wir zu uShaka gefahren, was der touristisch am meisten ausgebaute Teil des Strandes ist und haben uns mit den anderen fünf wiedergetroffen. Hier gibt es z.B. auch einen Rutschenpark und viele Souvenirhops. Nach einem weiteren leckeren Essen (mit so vielen Restaurantbesuchen kann es echt nicht weiter gehen), sind wir fünf vom Morgen dann wieder in die Flat zurückgekommen.
Das ist jetzt sicherlich nicht exakt so, wie ich es erlebt habe, aber ihr wisst ja, Berichte entsprechen nie der Wirklichkeit :)
Ihr merkt, bei mir ist total viel los, vor allem im Kopf, und ich schaffe es leider sicher nicht, mich bei jedem zu melden so wie wir es gerne wollten, und das kann auch länger so gehen. Schließlich will ich meine Energie ja auch darein investieren, mich einzuleben und hier ein tolles Jahr zu leben J Nichtsdestotrotz werde ich Zuhause nicht vergessen, und ich freue mich total, wenn ihr mir schreibt, denn antworten tue ich zu 100% früher oder später und ich freue mich über Meldungen von euch, Nachfragen, Feedback…
Bis wahrscheinlich schon bald, so viel wie gerade bei mir neu dazu kommt,
Doro
in Durban: 4 Tage noch 361 Tage





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